Neues Manifest fordert grundlegende Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland
Mitarbeiter der ARD, des ZDF und des Deutschlandradios, unterstützt von weiteren Unterzeichnern, haben ein wegweisendes Manifest für eine umfassende Erneuerung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland vorgelegt. Angesichts sinkenden Vertrauens in die Institution und zunehmender Kritik an der Ausgewogenheit und Qualität der Berichterstattung zielt das Manifest darauf ab, die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks als unverzichtbare Säule der Demokratie zu stärken und ihn fit für die Zukunft zu machen.
Kernprobleme und Herausforderungen
Das Manifest identifiziert mehrere Schlüsselbereiche, in denen Handlungsbedarf besteht. Zu den drängendsten Problemen gehört das Fehlen der inneren Pressefreiheit, das als zentrales Hindernis für eine unabhängige und vielfältige Berichterstattung angesehen wird. Weiterhin wird die Einschränkung des Debattenraums, mangelnde Transparenz, innerbetriebliche Praktiken, die journalistische Standards untergraben, eine zunehmend von Quoten getriebene Programmgestaltung und die problematische Verflechtung mit politischen und wirtschaftlichen Interessen kritisiert.
Vision für einen erneuerten öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Das Manifest schlägt konkrete Maßnahmen für einen modernen, unabhängigen und vom Publikum mitgestalteten Rundfunk vor. Dazu gehören:
- Die Sicherstellung der finanziellen Unabhängigkeit durch Beitragsfinanzierung, verbunden mit transparenter und öffentlicher Rechenschaft.
- Eine Reform der Kontrollgremien, um die direkte Beteiligung der Beitragszahler zu gewährleisten.
- Eine klare Trennung von Werbung und Berichterstattung, um Interessenkonflikte zu vermeiden.
- Verstärkte Bürgerbeteiligung und Partizipation an programmatischen Entscheidungen.
- Ein starker Fokus auf Vielfalt, Kultur, Bildung und die Förderung eines freien und fairen Diskurses.
Appell für breite Unterstützung
Die Initiatoren des Manifests rufen die Öffentlichkeit, politische Entscheidungsträger und Medienschaffende dazu auf, sich der Bewegung für einen reformierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk anzuschließen. Ziel ist es, eine breite Diskussion über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland anzustoßen und konkrete Schritte zur Umsetzung der vorgeschlagenen Reformen zu initiieren.